Dr. Jens Brandenburg

Bessere Bildung von jung bis alt in Wiesloch

VHS

Staatssekretär Brandenburg und Oberbürgermeister Elkemann reden über Bildung

Der Besuch des Parlamentarischen Staatsekretärs und FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg im Wieslocher Rathaus bei Oberbürgermeister Dirk Elkemann und der Volkshochschule Südliche Bergstraße e. V. stand ganz im Zeichen der Bildung. Begleitet wurde er vom kommissarischen Vorsitzenden der FDP Wiesloch – Südliche Bergstraße Friso Neumann.

Die Stadt Wiesloch hat in den letzten Jahren trotz der schwierigen Finanzlage viel in die Schulen investiert, wie Elkemann dem Bildungspolitiker berichtete. Nach der Sanierung der Gemeinschaftsschule und der Realschule stehe nun noch die Sanierung des Ottheinrich-Gymnasiums an. Aber auch die digitale Ausstattung an den Schulen wurde mit finanzieller Unterstützung aus dem Digitalpakt Schule des Bundes wesentlich ausgebaut. Sorgen macht sich der Oberbürgermeister nur über die langfristige Finanzierung der Geräte, die nach einiger Zeit gewartet oder sogar ersetzt werden müssen. Brandenburg verwies auf den von der neuen Bundesregierung geplanten „Digitalpakt 2.0“, der bis 2030 laufen und den aktuellen Digitalpakt fortführen soll. Neben der Neuanschaffung von Hardware sei auch die Gerätewartung ein Thema. „Dafür braucht es professionelle IT-Kräfte an den Schulen“, erklärte Brandenburg. Die Stadt Wiesloch kümmert sich derzeit selbst als Schulträger um die Netzwerk- und Gerätebetreuung an den Schulen. „Die Schulen konnten das einfach nicht selbst leisten. Aber es belastet die Stadtkasse natürlich noch zusätzlich“, so Elkemann.

Die Frage der Finanzierung stellt sich für den Oberbürgermeister auch beim zukünftigen Recht auf Ganztagesbetreuung in den Grundschulen. „Die aktuelle Hortbetreuung stemmen wir schon mit eigenen Kräften. Weitere Lehrkräfte können wir nicht mehr finanzieren“, stellte er die Problematik der Stadt dar. Auch würden hierfür zusätzliche Räume benötigt, die angemietet oder gebaut werden müssten. Hierzu verwies Brandenburg auf die geplante Unterstützung des Bundes. Zwischen Bund und Ländern laufen derzeit die Verhandlungen zur Umsetzung. „Die Schulen brauchen schnellstmöglich Planungssicherheit“, betonte der Bildungspolitiker.

Gemeinsam ging es am Nachmittag dann weiter zur VHS. Dort wurden das Stadtoberhaupt und der Staatsekretär von Leiterin Dr. Annette Feuchter, deren Stellvertreterin Petra Jurkewitz und dem Vorsitzenden des VHS Verbands Baden-Württemberg Herrn Dr. Tobias Diemer begrüßt. Auch bei der VHS hatte sich nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie einiges in Sachen Digitalisierung getan. Viele der Online-Kurse werden auch nach der Pandemie beibehalten oder in hybriden Formaten fortgeführt. Man habe mit den Online-Angeboten auch langfristig neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewonnen, berichtete Jurkewitz. „Aber Präsenzveranstaltungen wird es dennoch wieder vermehrt geben und die Leute freuen sich sehr darauf“, so die stellvertretende Leiterin.

Neben den „normalen“ Kursen, bietet die VHS auch Integrationskurse für Erwachsene an und unterstützt die Arbeit in den Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder. Auch beim Rückenwind-Programm des Landes-Baden-Württemberg ist die VHS beteiligt. Das Programm wurde vom Land gestartet, um durch die Pandemie entstandene Lernrückstände bei Kindern aufzuholen. „Die Volkshochschulen haben in der Krise Großes geleistet“, bemerkte Brandenburg.

Einig waren sich Diemer und Brandenburg beim Mehrwert, den die VHS auch im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung beisteuern kann. Diemer ging auf die sogenannten „Future Skills“ im Programm der VHS ein, die fachliche und persönliche Fortbildung kombinieren. „Die VHS bietet viele Weiterbildungsmöglichkeiten und Grundkompetenzen, die man auch im beruflichen Kontext benötigt“, stimmte Brandenburg zu. In der Nationalen Weiterbildungsstrategie wolle er daher auch die allgemeine Weiterbildung stärker berücksichtigen. 

„Lebenslanges Lernen ist so wichtig wie nie!“ war die abschließende Erkenntnis des gemeinsamen Austauschs, mit der sich die Vertreterinnen und Vertreter der Volkshochschule bei Elkemann und Brandenburg verabschiedeten. Der Austausch werde auf jeden Fall fortgeführt, waren sich alle einig.

Brandenburg ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rhein-Neckar. In der vergangenen Legislatur war er Sprecher für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung seiner Fraktion. Nach der Bundestagswahl 2021 wurde er zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung ernannt.