Dr. Jens Brandenburg

Es muss etwas passieren

Angelbachtal

Jens Brandenburg (FDP) informiert sich über Lage des FFH-Schutzgebiets im Angelbachtal

Der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg hat sich auf Einladung des Angelbachtaler Forums in einem persönlichen Austausch über die Lage des „Großen Waldes“ informiert. Begleitet wurde er vom Vorsitzenden des FDP-Ortsverbands Sinsheim Michael Westram und der Vorsitzenden der FDP-Kreistagsfraktion Claudia Felden.

Der „Große Wald“ ist ein Waldmeister-Buchenwald auf der Gemarkung der Gemeinden Angelbachtal und Sinsheim. Er ist Teilgebiet des fast 5.000 Hektar großen FFH-Schutzgebiets „Nördlicher Kraichgau“. FFH-Schutzgebiet sind spezielle europäische Schutzgebiete im Natur- und Landschaftsschutz, die dem Schutz von Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitat) dienen.

Geplant war ursprünglich ein Waldspaziergang, der jedoch aufgrund der unsicheren Wetterlage und der schwierigen Parkplatzsituation am Waldeingang spontan in einen virtuellen Waldspaziergang umgewandelt wurde. Unterstützt von vielen Fotografien konnte der Gastgeber Wolfgang Thiemann den drei FDP-Politiker/-innen die Lage des FFH-Schutzgebiets nahe bringen.

Thiemann bemängelte unter anderem die geringe Bekanntheit des FFH-Schutzgebiets, was er vor allem der schlechten Erreichbarkeit anlastet. Bis zum Eingang des Waldes seien es von Angelbachtal aus knapp 2,5 Kilometer und direktes Parken ist nicht erlaubt. „Eine viel zu lange Strecke für ältere Menschen, der die gerne im Wald spazieren würden“, merkte er an. Aber vor allem der Zustand des Waldes, der zu einem Großteil aus Buchen besteht, macht ihm Sorgen. Große Flächeneinschläge aber auch die beschleunigt Entwässerung des Waldes durch platt gefahrene Gassen und den vermehrten Anbau von Mais, beschrieb er als die größten Probleme des Waldes. „Das FFH-Schutzgebiet muss nach dem Naturschutzgesetz bewirtschaftet werden und nicht nach wirtschaftlichen Erwägungen“, fordert Thiemann. Die Nachpflanzung empfindlicher Fichten sieht er ebenfalls kritisch: „Die Charaktereigenschaften des Waldmeisterbuchenwaldes gehen immer weiter zurück“, berichtete er seinen Gästen.

Eine Petition, in der er einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz anmahnt, hat er bereits eingereicht. Darin fordert er die Überprüfung der Vereinbarkeit der Erschließung des Gebiets mit den FFH-Richtlinien. Außerdem wünscht er sich mehr Transparenz durch die Forstverwaltung und öffentlich zugängliche Informationen, was in dem Waldstück passiert.

Beim Thema Klimaschutz waren sich alle Gäste einig: Es muss etwas passieren! Brandenburg wies auf die Forderungen seiner Partei bei den Klimaschutzzielen hin: „Wir Freie Demokraten wollen einen verbindlichen CO2-Deckel für alle Sektoren und ihn möglichst geographisch ausweiten. So schaffen wir Anreize für Investitionen in klimafreundliche Technologien. Auch in die Entwicklung klimafreundlicher Technologien und in die Aufforstung wollen wir investieren“, erklärte er. Anspruch der Freien Demokraten sei es, die Ziele des Pariser Abkommens vollständig umzusetzen und bis zum Jahr 2050 als Land klimaneutral zu werden. „Die große Aufgabe der nächsten Bundesregierung muss es sein, wirksamen Klimaschutz und wirtschaftliche Bezahlbarkeit endlich miteinander zu vereinbaren“, ist der Walldorfer Abgeordnete überzeugt.