Dr. Jens Brandenburg

Tagespflege ist ein Gewinn für die Tagespflegegäste und Angehörige

Tagespflege

Jens Brandenburg (FDP) besucht Tagespflegeeinrichtung in St. Leon-Rot

Der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg und der Leiter der Tagespflege St. Leon-Rot Wolfgang Frühwirth haben sich - unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln - zu einem Gespräch über die Versorgung pflegebedürftiger Menschen getroffen. Frühwirth hatte sich mit einem Schreiben an den Bundestagsabgeordneten aus Rhein-Neckar gewandt, um vor den geplanten Leistungskürzungen der Tagespflege zu warnen.

Die Tagespflege St. Leon-Rot ist eine solitäre Tagespflegeeinrichtung mit 30 Tagespflegeplätzen. Die Einrichtung betreut seit 27 Jahren pflegebedürftige Menschen aus der Region. Die Patienten kommen an 2-5 Tagen die Woche in die Einrichtung und werden dort nicht nur gepflegt, sondern nehmen an Aktivierungsprogrammen, gemeinsamen Mahlzeiten und gemeinschaftlichen Aktivitäten teil. Vor der Corona-Pandemie haben wöchentlich insgesamt 60 Personen die Einrichtung besucht. Aufgrund der großzügigen Räumlichkeiten ist es der Einrichtung im Gegensatz zu einigen anderen Häusern aktuell möglich, das Angebot unter Einhaltung der Schutz- und Hygienebedingungen für mehr als die Hälfte der Patienten in fest getrennten Gruppen weiterhin anzubieten.

Frühwirth berichtete dem Abgeordneten zunächst von den Herausforderungen der Pandemie. Während des ersten Lockdown sei die Einrichtung zeitweise komplett geschlossen gewesen. Danach wurde der Betrieb in Form einer Notbetreuung wieder aufgenommen und dann unter entsprechend der aktuellen Situation weiter ausgebaut. Man tue alles, um den Betrieb aufrecht zu erhalten: „Unsere Patienten sind sehr dankbar, dass sie wieder in unsere Einrichtung kommen dürfen. Die Corona-Pandemie hat bei einigen zu erheblichen psychischen und physischen Belastungen geführt. In kurzer Zeit haben viele Ihre Beweglichkeit verloren und verstärkt depressive Krankheitsbilder entwickelt“, beschreibt Frühwirth die Verfassung der Patienten.

Der Leiter zeigt sich vor allem hinsichtlich der Pläne des Bundesgesundheitsministeriums besorgt, den Anspruch der Pflegebedürftigen auf Leistungen der Tagespflege zu halbieren. Es sei völlig unverständlich, dass durch die Pläne des Ministeriums das Ziel eines möglichst langen Verbleibens der Hilfsbedürftigen in der eigenen Wohnung gefährdet würde. Durch den stetig steigenden Anteil der zu Hause versorgten Pflegebedürftigen, sei die Tagespflege wichtiger denn je: „Wir sind eine wichtige Säule der häuslichen Versorgung und unterstützen die Angehörigen bei dieser Aufgabe.“

Auch Brandenburg betrachtet die geplante Kürzung mit Sorge: „Die Tagespflege ist eine wichtige Ergänzung des vielfältigen Pflegeangebots. Sie ermöglicht vielen Menschen, weiterhin zu Hause zu leben und soziale Kontakte zu halten. Sie entlastet auch pflegende Angehörigen. Den geplanten Kürzungen der Tagespflegeförderung werden wir Freie Demokraten nicht zustimmen“, versprach der Brandenburg bei seinem Besuch.

Zum Abschluss des Gesprächs kamen beide auf die Ausbildung von Pflegefachkräften zu sprechen. Brandenburg, der auch Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag ist, möchte wieder mehr junge Menschen für die Ausbildung in der Pflege begeistern und den Beruf insgesamt attraktiver machen: „Neben einer attraktiven Bezahlung gehört dazu auch mehr Zeit für die persönliche Betreuung und weniger bürokratische Dokumentationspflichten. Gerade die Tagespflege bietet auch geregelte Arbeitszeiten und persönliche Kontaktzeiten. Schon in den Schulen sollten wir stärker für den Pflegeberuf werben.“