Dr. Jens Brandenburg

Vorbilder sind entscheidend

Jens Brandenburg im Gespräch mit dem Verband Deutscher Unternehmerinnen

Zum gemeinsamen Austausch trafen sich der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Dr. Jens Brandenburg und Vertreterinnen des Verbands Deutscher Unternehmerinnen (VDU). Die Vorsitzende Erika Schroth des Landesverbands Baden und die Leiterin für den Bereich „MINT“ Olga Mordvinova sprachen mit dem Bildungspolitiker über frühe Fördermöglichkeiten von jungen Mädchen und Frauen und Unternehmensgründungen.

Der Verband Deutscher Unternehmerinnen ist ein Wirtschaftsverband, der seit über 65 Jahren die unternehmerischen Interessen von Frauen in Wirtschaft und Politik vertritt. Auf regionalen und überregionalen Veranstaltungen und Seminaren können sich Unternehmerinnen branchenübergreifend vernetzen und in einen generationenübergreifenden Austausch treten.

In den letzten Jahren sei der Anteil der Unternehmerinnen in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gewachsen, berichtete Mordvinova. Es sei jedoch noch immer so, dass Frauen dort unterrepräsentiert sind. Eine möglichst frühe Förderung sieht sie als wichtigen Schritt. „Man muss schon in der Grundschule anfangen und die Kinder - vor allem Mädchen - durch mehr experimentelle und praktische Erfahrungen für diesen Bereich begeistern“.

Brandenburg stimmte ihr zu und betonte, dass das Bildungsministerium sich für gleiche berufliche Chancen von Frauen in Wissenschaft und Forschung einsetzt. Dazu gehöre unter anderem auch den MINT-Bereich durch spezielle Angebote besonders früh für Mädchen und junge Frauen attraktiv zu machen. „Zum einen müssen wir natürlich den Lehrbeauftragten Mittel an die Hand geben und deren entsprechende Ausbildung fördern. Aber vor allem versuchen wir, durch Projekte wie das ‚Haus der kleinen Forscher‘ oder digitale Lernlabore Naturwissenschaften möglichst früh erlebbar und erfahrbar zu machen,“ erklärte er.

Schroth wies darauf hin, dass es auch zu späteren Zeitpunkten in den Ausbildungsbiographien junger Frauen noch viele Hürden gäbe, was sich am geringen Anteil weiblicher Gründerinnen bemerkbar macht. Besonders an Universitäten mangele es an Initiativen zur Unterstützung. „Es fehlt vor allem an weiblichen Vorbildern“, so Schroth. Genau hier setzt der Verband Deutscher Unternehmerinnen an, indem er erfolgreiche Unternehmerinnen und Gründerinnen mit jungen Frauen zusammen bringt. Von der Bundespolitik wünschen sich die beiden Unternehmerinnen eine bessere Zusammenarbeit, um weibliche Vorbilder sichtbarer zu machen.

Vor kurzem erst fand der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Girls‘ Day statt, bei dem Mädchen ab Klasse 5. darin bestärkt werden sollen, bei der Studien- und Berufswahl Ihren Interessen und nicht Geschlechterklischees zu folgen. Brandenburg hatte hierfür selbst eine Schülerin nach Berlin in den Bundestag eingeladen. Dort traf Sie unteranderem mit erfolgreichen Politikerinnen wie der Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zusammen.

Schroth, Mordvinova und Brandenburg wollen auch zukünftig im Austausch bleiben, um sich gemeinsam für die Chancengleichheit jungen Mädchen und Frauen einzusetzen.