Dr. Jens Brandenburg

Zukunft des Gastgewerbes nach dem Lockdown

Lichtenau, Nußloch

Wie geht es dem Gastgewerbe? Darüber tauschten sich der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg, der FDP-Landtagsabgeordnete Prof. Erik Schweickert und der Nußlocher FDP-Gemeinderat Christoph Seemann mit dem Gastronomen und Hotelier Jannis Antimisaris aus, der mit seinen beiden Brüdern das Restaurant und das Guesthouse Lichtenau in Nußloch betreibt.

Seit über 40 Jahren schon betreibt die Familie Antimisaris das Restaurant am Fischersee Lichtenau. Schon früh hat damals auch Jannis Antimisaris im Betrieb seiner Eltern mitgeholfen. Heute kümmert er sich vor allem um die Organisation im Restaurant und um das 2016 eröffnete Guesthouse. Es ist, wie er selbst sagt, kein einfacher Job: Die fehlenden Wochenenden, lange Arbeitszeiten und auch körperlich oft harte Arbeit. Dennoch mache es ihm sehr viel Spaß, in der Gastronomie zu arbeiten. Er brennt für seinen Job.

Doch nicht erst seit der Corona-Pandemie haben es viele Restaurants immer schwerer. Vor allem der Personalmangel macht vielen Betrieben zu schaffen. Das weiß auch Erik Schweickert als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im baden-württembergischen Landtag aus vielen Gesprächen zu berichten. Schon lange werde vor allem nach Köchen händeringend gesucht. „Corona hat das noch verstärkt, weil viele die Branche gewechselt haben“, so Schweickert.

Jannis Antimisaris wünscht sich auch deshalb, dass solche Berufe wieder dadurch attraktiver werden, dass am Ende des Monats mehr vom Einkommen übrig bleibt. Das unterstützt auch der Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg und warnt: „Steuererhöhungen, wie sie von anderen gefordert werden, würden gerade kleine und mittlere Unternehmen sehr belasten. Wir sollten stattdessen entlasten und investieren, um Arbeitsplätze in der Region zu halten.“

Auch im Restaurant Lichtenau waren die Folgen des Lockdowns spürbar. Einen Nachholeffekt gibt es nur bedingt. Die Überbrückungshilfen waren für den Betrieb von Jannis Antimisaris nur teilweise eine Hilfe: Nur zusammen mit dem neu angebotenen Lieferservice konnte man sich über Wasser halten. Zudem kamen beispielsweise die Novemberhilfen erst im Frühjahr 2021 an. Einen weiteren Lockdown dürfe es nicht geben, betont Jens Brandenburg. „Mit den aktuellen Impf- und Testmöglichkeiten gibt es längst bessere Mittel als die soziale Isolation. Die sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Folgen eines Lockdowns wären verheerend“, betont der Abgeordnete. Ein Restaurantbesuch mit Hygienekonzept sei sicherer als so manches private Treffen im schlecht gelüfteten Wohnzimmer. Für ein gutes Essen und den freundlichen Service lohne sich der Besuch dann ohnehin.